DSK

Levin

Mein Mann und ich haben schon seit einigen Jahren einen Kinderwunsch. Nach 6 Monaten versuchen, wurden wir zum ersten Mal schwanger. Das war im Jahr 2018.
Vorerst lief alles gut, ich hatte kaum Beschwerden und keine Blutungen. Der erste Ultraschall stand an, in der Woche 8+3 und wir sahen das Herzchen schlagen und das Baby hüpfen, wie ein kleines Gummibärchen sah es aus. So vergingen die Wochen, die Übelkeit verschwand vollständig, für die 12. SSW nichts ungewöhnliches, ich hatte aber ein komisches Bauchgefühl, fühlte mich garnicht mehr schwanger, ich machte mir Sorgen und deshalb machten wir uns auf den Weg ins KH. Während dem Ultraschall wurde es ruhig.. Es kam mir wie eine halbe Ewigkeit vor. Ich fragte: passt etwas nicht? In der Zwischenzeit ist mein Mann hinter mir umgekippt... Das Herzchen hatte einfach aufgehört zu schlagen...bereits in der 9. SSW, womöglich kurze Zeit nach dem ersten Ultraschall. Ein missed Abort...

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29.04.2019 - Die Beerdigung

Heute ist die Beerdigung.

Heute muss ich mein Kind beerdigen.

Ich kann es nicht glauben.

Beerdigen.

Mein Baby.

Um 10 Uhr ist die Beisetzung, um 9.15 Uhr treffen wir uns zur Zeremonie auf dem Friedhof.

Meine Schwester ist seit gestern in der Stadt. Sie hat im Hotel übernachtet.
Meine Schwiegermutter hat bei uns übernachtet.

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28.04.2019 - Lenes errechneter Entbindungstermin

Es ist Lenes errechneter Geburtstermin.

Ich liege im Bett. Ich bin zu nichts in der Lage.

Habe keine Perspektive.

Ich fühle mich so abgeschnitten von meinem Leben.

So alleine. Alles ist anders.

Wir sollten jetzt zu viert sein.

Und jetzt bin ich alleine.

Lisa schreibt jeden Morgen und wünscht mir Kraft für den Tag.
Jeden Abend schreibt sie, dass ich einen weiteren Tag geschafft habe.
Und dazwischen schreiben wir eh.

Und trotzdem- mein altes Leben ist auf einmal weg.

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26.04.2019 - Das letzte Mal

Heute sehe ich Lene das letzte Mal.

Mein Mann will wieder nicht mit.

Heute fällt es mir schwerer, das anzunehmen.

Es ist die letzte Gelegenheit, sie zu sehen.

Versteht er das denn nicht?

Ich wünsche mir so sehr, dass er mitkommt. Und wenn nicht, um Lene zu sehen, dann vielleicht wenigstens wegen mir, weil es mir so wichtig ist.

Um für mich da zu sein. Um das als Familie zu erleben.

Ich versuche, ihn zu überreden. Er will nicht. Die Zeit im Krankenhaus hat ihm gereicht.

Aber da hat er sie doch auch kaum gesehen! Was, wenn er das eines Tages bereut?

Ich fühle mich verantwortlich.

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25.04.2019 - Ich werde verrückt

Mein Kopf steht nicht still.

Was mache ich denn jetzt mit meinem Leben?

Ich wollte drei Jahre mit Lene zuhause bleiben.

Wieder als Trageberaterin einsteigen, wenn sie lange genug ohne Stillen bleiben könnte.

Oh gott! Ich kann doch jetzt nicht mehr als Trageberaterin arbeiten!

Glückliche Jungeltern mit ihren Babys!

Nein!

Aber das hat mir so Spaß gemacht!

Was dann? Was mache ich denn dann?
Blümchen wird ab September in den Kindergarten gehen. Dann muss ich doch sicher wieder arbeiten!

Aber als was?
Ich mag meinen gelernten Beruf nicht.

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