Elina bedeutet „die Leuchtende“ aber eigentlich wäre das Leuchten für das Leben gedacht gewesen!
Am Muttertag am 9.5.2021 dieses Jahres war ich mit unserem 3 ½ jährigen Sohn und unserem Hund mit dem Fahrrad unterwegs und wir genossen den schönen Tag gemeinsam. Alles war einfach perfekt.
Am Tag danach war Montag 10.5.2021, da wir selbstständig sind (Gartenbaubetrieb) war es ein Montag wie viele, stressig, wild und voller Arbeit. Elina unser Baby in der 25+4 SSW hatte ihre Zeiten wann sie mich sie spüren liess. Am Späten Vormittag und am Nachmittag zwischen 15-17.00 Uhr konnte ich aber immer ihre zarten Tritte spüren welche mir ein wohliges Gefühl der Sicherheit gaben.
An diesem Tag hatte ich wirklich viel zu tun, war viel unterwegs und unser Sohn morgens in der Spielgruppe. Ich dachte ich muss es heute wohl einfach verpasst haben in mich hinein zu spüren. Aber mein Gefühl lies nicht locker, als wir dann zu Abend gegessen hatten, der Kleine im Bett war, liess es mir keine Ruhe. Ich hatte mir in der 10 SSW einen Doppler für die Herztöne bestellt um einfach, wenn ich unsicher war ihre Herztöne abzuhören.
Um 21.30 Uhr habe ich mich auf die Couch gelegt und suchte die Herztöne. Im Normalfall suchte ich nicht lange und fand sie immer sehr schnell. Aber dieses Mal suchte und suchte ich und wurde von Minute zu Minute nervöser. Mein Man sagte zu mir ich solle doch die Batterien austauschen es läge sicher an diesen. Sofort machte ich das und legte mich erneut hin um den Herzschlag zu finden. Ich begann zu weinen, weil egal wie ich suchte, drückte und die halbe Packung Gel verbrauchte, ich konnte die Herztöne nicht finden, einfach nichts..
Ich stand auf und sprach mit meinem Man er wollte mich beruhigen, ich antwortete ihm, ich würde noch einmal 5 Minuten suchen und danach der Hebamme anrufen. Um ca. 22.30 Uhr telefonierte ich ihr. Ich bin keine Person die schnell bei etwas ins Spital fährt oder panisch die Hebamme anruft, ganz im Gegenteil, ich hatte bei dieser Urzeit ein schlechtes Gewissen alle aufzuhetzen und über zu reagieren. Aber ich konnte nicht anders….
Meine Hebamme kannte mich schon seit der Geburt unseres ersten Sohnes. Sie betreute uns da schon vor während und nach der Geburt. Was auch bei unserem zweiten Kind so sein sollte. Sofort schickte sie mich in das Spital und sagte mir das sie mich sofort auf der Geburtenstation anmelden würde. Weiter fragte sie mich ob ich schon jemanden hätte der mich fährt. Ich bejate das und hängte das Telefon ab, zog mir eine Trainerhose, Jacke und Schuhe an.
Da unser Sohn um diese Zeit schon schlief sagte ich zu meinem Man er solle bei Ihm bleiben, wir wollten auch die Schwiegereltern welche ein Haus neben uns wohnen nicht aufscheuchen und nachher mit Fehlalarm zurückkommen. Ich versprach meinem Man mich umgehend zu melden, wenn etwas wäre. Also fuhr ich mit dem Auto die 15 Minutenstrecke alleine zum Spital. Während der Fahrt weinte, weinte und weinte ich. Ich sprach laut vor mich hin und bat Gott im Himmel das ich mich doch einfach täuschen sollte. Einfach täuschen, das kann doch nicht sein….
Im Spital angekommen, meldete ich mich sofort auf der Geburtsstation. Ich kam sofort in den Kreissaal wo ich mich gleich auf dem Stuhl hinlegen konnte. Die Nachtschwester kam und startete mit dem Ultraschall. Sie fuhr auf meinem Bauch hin und her und bald sah ich Elinas Kopf und Körper auf dem Ultraschall. Ich rief, schrie beinahe, wo ist der Herzschlag, wo ist der Herzschlag. Sie antwortete nicht und sah mich nur kurz an. Weder der Rote noch der Blaue, gewohnte Kontrast waren über dem Brustkorb zu sehen. Wieder rief ich, sag jetzt wo ist der Herzschlag.
Sie wurde ganz ruhig drehte sich zur Tür und rief die Oberärztin. Ich wusste genau was los war, sie sagte mir, sie habe nicht so viel Übung, die Frau Dr. wird schauen, dabei gab sie mir die Hand. Ich wusste genau das gar nichts gut war.
Ich nahm ihr den Schallkopf aus der Hand als wir auf die Oberärztin warten mussten und suchte selbst den ganzen Brustkorb des Kindes ab, und sah das sich unsere Maus auch nicht bewegt. Ich schrie, weinte laut aus mir heraus, ich habe noch nie in meinem Leben so geweint, voller schmerz voller Unverständnis…
Die Oberärztin kam schallte und sagte, ja leider sind keine Herztöne da, hier müssten die Versorgung funktionieren aber leider ist nichts zu hören. Sie hielt meine Hand, und sagte zu mir „gell Du hast es bereits geahnt“ und ich bejate das weinend.
Sofort wollte ich meinen Man anrufen. Auch er wusste bereits das ich mich wohl nicht irren würde und sprach während meiner Abwesenheit mit seiner Mutter sie solle sich bereit machen falls er gehen müsse das unser Sohn nicht auch noch dabei sein musste. Danach rief die Nachtschwester meine Hebamme an beide kamen in den nächsten 15 Minuten.
Die ganze Zeit bis sie kamen nahm ich das Ultraschallgerät, fuhr selbst über den Bauch bis ich vor weinen nicht mehr konnte. Die Oberärztin übernahm dann wieder und sagte mir, dass sie so lange schallen würde wie ich es brauchte.
Als dann beide da waren zeigte sie auch meinem Mann, dass leider keine Herztöne und Bewegungen zu sehen waren, auch er war fassungslos und sehr traurig.
Wir besprachen was nun passiert. Ich dachte ja in diesem Fall Kaiserschnitt.. Meine Hebamme erklärte uns dann das eine natürliche Geburt das Beste wäre für den Körper und die Seel. Ich konnte mir das nicht vorstellen. Ich bat darum Nachhause zu unserem Sohn gehen zu dürfen. Auch unsere Hebamme und die Oberäztin meinten es wäre sicher besser. Ich solle am nächsten Tag noch einmal kommen um dann mit der Tablette die Gebärmutter auf das vorzubereiten was sich niemand, wirklich niemand wünscht. Auch darüber was passierten soll nach der Geburt, Ausschabung, Obduktion, Kremation etc. redeten wir bereits. Wir entschieden nichts, aber so wussten wir ein bisschen was in den nächsten Tagen auf uns zukommen würde.
Zuhause angekommen wachte unser Sohn auf und sah mich weinen, ich erklärte ihm sodann was geschehen war und das seine sehnlichst erwartete Schwester nicht mehr in unserem Bauch wäre. Wir hörten ab und zu die Herztöne worauf ich auch bei seinem Bauch schauen musste ob da ein Baby zu hören wäre, darum unser Bauch. Danach wartete ich mit ihm bis er wieder einschlief.
Am nächsten Tag Dienstag 11.5.21 musste ich um 13.00 Uhr in der Gebärabteilung sein. Ich wusste bevor ich nicht noch einmal einen Ultraschall bekam, bei welchem ich mich versichern konnte das es wirklich Realität wurde, würde ich gar keine Tablette gegen mein Kind nehmen. Ich bestand darauf und so sah ich unsere Kleine das letzte Mal in meinem Bauch. Danach nahm ich die Tablette.
Am Donnerstag 13.5.21 war es dann so weit. Ich musste mich um 9.00 Uhr auf der Station melden und bekam zusammen mit meinem Man ein Zimmer einen Stock tiefer als die Gebärstation, das war mein Wunsch. Ich wollte nicht zwischen all den frisch gebackenen Müttern liegen und schreiende Neugeborene hören, das hätte mich total zerstört. Von da an bekam ich alle 6 Stunden ein Wehen Mittel um die Geburt in Ganz zu bekommen. Den ganzen Donnerstag passiere nichts. Ein paar Wehen, wenn ich stand, aber sobald ich mich hinlegte war alles weg. Nachts um 3.00 Uhr kam die Schwester und gab mir wieder ein Zäpfchen. Langsam wurden die Wehen etwas intensiver, aber nichts was auf eine Geburt hinwies.
Freitag 14.5.2021 unser Hochzeitstag. Heute im Nachhinein kein Tag der Trauer, sondern ein Tag an dem wir in Zukunft auch Elinas Geburt und unsere Familie feiern werden.
Nach dem Frühstück entschieden mein Man und ich das wir nach Draussen um das Spital spazieren gehen. Langsam wurden die Wehen so lange das ich dann wieder ins Zimmer gehen wollte. Um 9.00 Uhr kam dann das nächste Zäpfchen, kaum hingelegt waren die Wehen wie weggeblasen. Ich hatte schon bald keine Nerven mehr. Zudem kam noch dazu das ich nach der Untersuchung der Tageshebamme wusste das der Gebärmutterhals noch zu lang war und die Öffnung erst 1.5 cm. Da meine eigene Hebamme schon vor Monaten einen Termin zu einer Hochzeit abmachte und wir unplanmässig dazwischen kamen besprachen wir schon vorab das sie an dieser Hochzeit teilnehmen würde. Ich wurde schon an die Tageshebamme übergeben. Ich hatte solche Angst, weil ich einfach mit meiner Hebamme rechnete. Sie telefonierte und meinte dass sie sowieso noch bei uns vorbeischauen würde bevor sie an die Hochzeit fahre aber das Elina wohl einfach noch ihre Zeit brauche.
Um 10.00 Uhr knappe dreiviertel Stunden nach dem letzten Zäpfchen und Untersuch kam sie um sich zu verabschieden. Ich weinte und war total verunsichert. Sie sprach mir gut zu und versuchte mich etwas positiv zu stimmen. Mein Man sass geduldig daneben und hielt meine Hand. Sie hatte schon die Tasche um die Schulter und wollte sich verabschieden. Sie fragte mich ob es Okay wäre und ich bejate weinend. Sie schaute mich an und fragte mich ob sie noch einmal schauen solle wie weit es im Moment ist. Ich sagte ihr nur kurz das passt schon, geh ruhig. Mein Man mischte sich ein und meinte mit bestimmter Stimme „doch Kathi du willst das sie dich untersucht“. Instinktiv im richtigen Moment übernahm mein Man die Führung, wofür ich ihm heute noch sehr dankbar bin, als ich mich nicht getraut habe.
Sie stellte die Tasche aufs Bett, und fing mit der Untersuchung an. Nach wenigen Minuten sagte sie zu meinem Man, richte alles was ihr hochnehmen wollt wir gehen in den Gebärsaal. Dann schaute sie mich an und sagte, ich habe noch bis Mittag Zeit und bis dann ist Elina da, ich bleibe bei Euch. Sie verliess das Zimmer um sich im Gebärsaal vorzubereiten und rief noch zu uns „Ich rufe gleich die Sternenkindfotografin Sabrina Kohler an sie solle sich auf den Weg machen, es ist soweit“.
Ich wusste nicht soll ich lachen oder weinen, aber mir fiel ein Stein vom Herzen und von der Seele.
Im Kraissaal angekommen, bereitete sie alles vor. Ich konnte sogar auf meinem Bett bleiben. Die Wehen wurden stark und lang und kurz nach einander. Mein Mann hielt dann bald einen Fuss von mir und die Hebamme den zweiten. Ich wusste bald wäre es soweit, ein paar Presswehen später kam um 11.33 Uhr unsere Tochter Elina zur still zur Welt.
Die Geburt selbst war unendlich schön, sicher schmerzhaft aber wie bei unserem Sohn war nach der Geburt aller Schmerz wie verflogen. Elina wurde mir gleich auf die Brust gelegt, am liebsten hätte ich sie an die Brust gelegt, Ich konnte nicht weinen, ich war sogar einfach glücklich das ich dieses perfekte kleine Menschlein in meinen Armen halten durfte.
Kurz darauf wurde ich im Op angemeldet für die Ausschabungs OP. Mein Mann wartete während der Zeit meiner Op mit Elina im Kraissaal auf die Sternenkindfotografin und hatte so auch Zeit sein Töchterchen im Arm zu halten um sich von Ihr zu verabschieden.
Erst nach der Op als ich wieder im Kreissaal bei meinem Man war, war für Ihn die Zeit gekommen die Familie zu informieren das die Geburt vorbei wäre und ich es auch gut überstanden hätte. Mit Sabrina machten wir wunderschöne Bilder, machten Hand und Fussabdrücke, schaukelten und küssten unsere keine Tochter.
Nachdem alles vorbei war durften wir Elina mit auf unser Zimmer nehmen. Wir schmücken unser Gärtnermädchen natürlich mit schönen mitgebrachten Blumen, sowie einem Steinchen welches ihr Bruder für sie suchte und sie bis ins Krematorium begleitete und danach mit ihrer Asche wieder zu uns zurückkam. Auch ein Briefchen für sie legten wir Ihr in ihr Bettchen, sie war so wunderschön.
Elina wir vermissen Dich und hätten Dich so gerne in unserer Familie willkommen geheissen.
Mama Kathi, Papa Eric und Bruder Leano aus Liechtenstein
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