Meine Schwangerschaft war von Anfang an sehr beschwerlich, ich hatte große Übelkeit und wurde mit Infusionen von meiner lieben Gynäkologin über die schlimmste Zeit gepäppelt damit ich nicht dehydriere. Nach 20 Wochen ging es mir endlich etwas besser und ich freute mich am Tag der Halbzeit unseren kleinen Sohn bei einer Kontrolluntersuchung wiederzusehen.Leider gab es an diesem Tag keine guten Nachrichten: unser Sohn war zu klein und zu leicht für seine Schwangerschaftswoche und ich wurde wenige Tage später zur Pränataldiagnostik geschickt.Dort bestätigte sich die Vermutung- Ich hatte eine Plazentainsuffizienz mit einem hohen Risiko für eine Präeklampsie.Ab sofort wurden meine Werte und die Versorgung des Kleinen wöchentlich kontrolliert und ich bekam eine Checkliste bei welchen Symptomen ich in der Klinik vorstellig werden sollte.In SSW 25 war es so weit. Mein Blutdruck schoss durch die Decke und ich hatte einen starken Druck auf der Brust. Also fuhren wir spätabends noch in die Klinik.Ich hatte damit gerechnet, einen stärkeren Blutdrucksenker zu bekommen und stationär aufgenommen zu werden.Stattdessen hatte ich 30 Minuten nach der Ankunft die erste Lungenreife Spritze intus und die Aufklärung für einen Kaiserschnitt unterschrieben. Ab jetzt hieß es „jede Stunde zählt“. Ich durfte den Kreissaal nicht mehr verlassen und kämpfte Stunde um Stunde und Tag um Tag um Zeit die unser kleiner Schatz noch bei mir im Bauch bleiben durfte.Es ging mir immer schlechter und ich fing an massiv Wasser einzulagern. Nach 5 Tagen Intensivüberwachung kam der Moment an dem ich das Gefühl hatte, am Wasser in meiner eigenen Lunge zu ertrinken. Gleichzeitig gingen die Herztöne unseres kleinen Babys runter und so ging plötzlich alles ganz schnell. Frühmorgens bei Sonnenaufgang wurde unser Sohn geboren.
Mit etwas unter 450 Gramm.
Er kam sofort auf die Neonatologie.
Wir kämpften beide um unser Leben.
Seine unreife Lunge machte ihm große Probleme und als er knapp 2 Wochen alt war, ging es ihm so schlecht, dass uns der Oberarzt zum Gespräch bat. Er teilte uns mit, dass wir therapeutisch mit dem Rücken zur Wand stehen und es kaum noch Optionen gibt. Die Sozialarbeiterin wusste, dass wir ihn taufen lassen wollten und schlug uns auch die Sternenkind Fotografen vor. Da eine Freundin von mir für DSK arbeitet, war mir sofort klar- wenn ich mir an diesem Tag jemanden an meine Seite wünsche dann sie. Sie war an unserem schönsten Tag - unserer Hochzeit - dabei gewesen und ich wusste, dass ich auch den schwersten Tag mit ihr teilen möchte weil ich ihr absolut vertraue. Mit klopfendem Herzen schrieb ich ihr eine Nachricht. Es fühlte sich so grausam an ihr schreiben zu müssen dass wir sie als Sternenkind Fotografin brauchen. Hatten wir doch für den Sommer ein Newborn Shooting geplant. Und jetzt standen wir am Inkubator und wussten nicht, wie lange die Lunge dem hohen Beatmungsdruck noch stand hielt.
Der Klinik Seelsorger gestaltete eine unglaublich traurige aber gleichzeitig wunderschöne Taufe. Das Taufkleid war seine Pampers und das Taufwasser kam aus einem sterilen Miniplasco. Ich hatte das Gefühl das einzige was uns jetzt noch helfen kann, ist die Kraft zwischen Himmel und Erde, die wir nicht sehen aber manchmal spüren können.
Gleich nach der Taufe kam unsere Fotografin und machte Bilder von unserem winzigen Sohn im Inkubator. Ich war ihr so unendlich dankbar weil ich wusste, dass uns diese Erinnerung an seine winzigen Händchen und Füßchen in unseren Händen und an sein zartes Gesicht niemand nehmen kann. Es war eine schwere Aufgabe für sie, ein Kind, deren Eltern sie kennt so zu sehen und mit uns den Schmerz auszuhalten. Diese Stunde wird uns für immer verbinden.Sie versprach unserem Winzling, dass sie wenn er durchhält nach der Entlassung nochmal zu uns kommt um ein richtiges Newborn Shooting mit ihm zu machen. Wie sehr wünschte ich mir in diesem Moment, dass ein Wunder passiert- daran zu glauben habe ich kaum noch gewagt.
Nachdem die Fotografin gegangen war, mussten wir zu einem weiteren Arztgespräch und wurden gefragt, wie wir uns einen Abschied vorstellen. Ich hatte nur noch einen winzigen Wunsch. Ich wollte unseren Sohn einmal halten so lange er noch lebt. Daher wurde er mir spätabends das erste mal auf die Brust gelegt.
Er war so klein und leicht, dass ich ihn gar nicht spürte wenn ich nicht hinsah. Und plötzlich passierte etwas, was niemand mehr zu hoffen gewagt hatte. Er stabilisierte sich ein ganz kleines bisschen als hätte ihm Gottes Segen und das Kuscheln mit Mama und Papa neue Kraft gegeben.
Nach vielen Höhen und Tiefen und einer langen Zeit auf der Neugeborenenintensivstation konnten wir unsere liebe Fotografin tatsächlich einige Monate später zuhause begrüßen. Den Moment als sie mit ihrem Fotorucksack zur Tür reinkam werde ich nie vergessen. Wir durften das Wunder erleben, dass es kein Sternenkind Shooting wurde sondern ein Lebenskind Shooting und wir ihm später zeigen können, wie winzig und zerbrechlich er war aber wie er trotz allem gekämpft und gewonnen hat. Für dieses Geschenk sind wir DSK und unserer Klinik unendlich dankbar - wir mussten nicht darum kämpfen sondern haben die volle Unterstützung bekommen, das schwere Schicksal gemeinsam zu tragen und Erinnerungen zu schaffen die uns niemand nehmen kann.
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