Sofie & Leila

Sofie & Leila

Kurz nach meinem 25. Geburtstag im Februar 2018 haben wir von der Schwangerschaft erfahren und waren überglücklich. Drei Tage vor dem ersten Ultraschall waren wir spazieren und mein Mann hat so vor sich hingesagt, stell dir mal vor wir bekommen Zwillinge weil uns schon eins genommen wurde (wir hatten im November 2017 eine Fehlgeburt allerdings schon in der 8. Woche), dies hat er allerdings nicht wirklich ernst gemeint und als wir dann beim Ultraschall erfahren haben, dass es tatsächlich so ist, mussten wir ehrlich gesagt etwas lachen.

Es war zwar überraschend, da es weder bei meinem Mann in der Familie noch bei mir in der Familie Zwillinge gab, aber wir haben uns gefreut. Anfangs war es bis auf die Übelkeit eine schöne Schwangerschaft, doch ab der 15. Woche hatte ich leider immer wieder Blutungen und war erst einmal für zehn Tage im Krankenhaus.
Die Mädels haben sich aber laut den Ärzten super entwickelt und das war für uns das Wichtigste. Nach zehn Tagen wurde ich entlassen, da die Blutung aufgehört hatte, sollte aber viel liegen. Eine Woche war ich zu Hause, in der Zeit war viel los, mein Bruder hat geheiratet und mein Onkel und meine Tante hatten Silberhochzeit. An dem Tag der Silberhochzeit fingen die Blutungen wieder an und ich bin noch abends ins Krankenhaus…

Wieder die Angst, ob ich die Mädels evtl. verloren habe. Die Ärzte gaben Entwarnung, den Mädels geht es gut, aber ich muss im Krankenhaus bleiben. Naja, nicht schön, aber was tut man nicht alles für die Gesundheit seiner Kinder. Nach einer Woche Krankenhaus habe ich mich verlegen lassen, weil ich mich in der Klinik nicht gut aufgehoben gefühlt habe. In der neuen Klinik wurde ich nochmals untersucht, den Kindern geht es gut aber sie vermuten, ich verliere Fruchtwasser. Das könnten sie aber nicht ganz sicher sagen, da der Test durch das Blut beeinflusst werden kann und es beim Ultraschall so aussah als hätten beide Kinder genug Fruchtwasser.
Die Ärzte sagten, mit ich muss solange im Krankenhaus bleiben, wie ich blute und wenn es tatsächlich Fruchtwasser ist, sogar bis zur Entbindung. Begeistert war ich nicht, ich wollte nicht mehr im Krankenhaus bleiben, aber die Gesundheit der Mädchen war mir wichtiger als alles andere und so sagte ich mir immer wieder, ich werde ja belohnt mit zwei hübschen Kindern, also halte ich das aus.
Die Wochen vergingen und mittlerweile hat man deutlich gesehen, dass das Fruchtwasser von Sofie immer weniger wurde, allerdings sah die Entwicklung weiterhin gut aus, sodass mir nie in den Sinn kam, dass ich sie nicht irgendwann gesund im Arm halten werde. An den Gedanken, dass ich bis zur Entbindung im Krankenhaus bleiben muss, hatte ich mich mittlerweile gewöhnt. Die Ärzte und Schwestern waren super und haben sich klasse um mich gekümmert ich habe mich sehr gut aufgehoben gefühlt.

Am 3.7. (23.SSW) dann der erste Schock: ich bekam Wehen und musste in den Kreißsaal, dort angekommen habe ich sofort meinen Mann angerufen, denn nun mussten wir uns zwischen drei Optionen entscheiden: 1. Es werden beide geholt 2. Sofie wird geholt und man versucht, dass Leila im Bauch bleibt, jedoch gibt es dafür keine Garantie und 3. Ich bekomme Wehenhemmer, mit der Gefahr, dass ich diese nicht so gut vertrage.
Für meinen Mann und mich war das gar keine Frage, wir wollen beide Kinder retten und entschieden uns für die Wehenhemmer. Mein Blutdruck fiel zwar sehr stark, aber die Wehen haben aufgehört und mir ging es den Umständen entsprechend gut. Auch bei Leila und Sofie sah alles soweit gut aus. Die nächsten Tage habe ich weiter Wehenhemmer bekommen, doch am 7.7. (der Geburtstag von meiner Oma) bekam ich wieder Wehen. Zum Glück war mein Mann gerade zu Besuch und wir sind los in den Kreißsaal.

Wir dachten, ich bekomme einfach eine höhere Dosis von Wehenhemmern dann wird das schon, aber im Kreißsaal angekommen, bekamen wir von der Ärztin gesagt der Muttermund sei geöffnet und das Köpfchen von Sofie sei schon zu sehen. Ich war im Schock, ich bekomme tatsächlich jetzt meine Kinder, das ist zu früh viel zu früh ich sollte doch am Montag (in drei Tagen) die Lungenreife gespritzt bekommen jetzt schaffen es die beiden doch noch gar nicht.
Im Schock rief ich zuerst meine Mutter an, sie soll Bescheid sagen ich möchte heute keinen Besuch (ich wusste, dass mein Onkel heute kommen wollte), ich bekomme jetzt meine Kinder. Als nächstes habe ich das Formular von Dein-Sternenkind ausgefüllt, damit ein Fotograf kommt.

Es war alles so unwirklich. Mein Mann und ich haben uns dafür entschieden, dass Leila und Sofie bei uns in den Armen einschlafen dürfen und nicht noch an Geräte angeschlossen werden, um ihnen weiteres Leid zu ersparen. Es war die härteste Entscheidung unseres Lebens, aber wir wussten, es war das Beste für die zwei.
Während ich meine Mutter anrief, rief mein Mann seine Eltern an. Nun ging alles ganz schnell innerhalb kurzer Zeit war Sofie auf der Welt, sie wurde mir in den Arm gelegt und ich spürte, wie ihr kleines Herz schlug. Sie war so wunderschön und auch mein Mann nahm sie auf den Arm.
Während wir die Zeit mit Sofie genossen merkte ich, dass die Wehen aufgehört haben, wir waren alles perplex und fragten uns ob es wirklich sein kann dass Leila noch im Bauch bleibt. Die Ärztin untersuchte den Muttermund und tatsächlich, es schien als würde er sich wieder verschließen. In der Zeit kam unsere Familie um sich von Sofie zu verabschieden.



Unsere Eltern waren da und die Geschwister meines Mannes. Und auch Ines, die nette Fotografin kam dazu. Plötzlich platzte die Fruchtblase von Leila, ich dachte bzw. hoffte, ich habe nur Pipi gemacht und konnte es durch den Stress nicht halten. Alle bis auf meinen Mann sind wieder raus und die Ärztin erklärte mir, es sei Fruchtwasser und in dem Moment merkte ich auch, wie wieder die Wehen einsetzten. Ich gab Sofie schweren Herzens aus den Armen und begann Leila auf die Welt zu bringen.

40 min nach Sofie erblickte auch Leila das Licht der Welt. Ich hielt nun beide in den Armen. Sofie´s Herz hatten währenddessen schon aufgehört zu schlagen und auch Leilas schlug nur kurze Zeit. Alle kamen wieder ins Zimmer betrachteten die zwei schönen Mädchen und genossen die Zeit.

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Ines hat tolle Fotos gemacht, die ich mir bis heute noch gerne ansehe. Wir haben die zwei noch bis zum Abend bei uns gehabt und auch wenn wir wussten, dass sie nicht mehr leben, war es eine wunderschöne Zeit. Meine Schwester kam auch noch und es war so schön, dass sich alle verabschieden konnten. Ich bin so stolz auf meine Kinder und bin dankbar dass es eine Organisation wie Dein-Sternenkind gibt.


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