Kleiner Josha

Kleiner Josha

Bis zur 22 Woche war bei meinem kleinen Mann alles in Ordnung dann plötzlich wurde ein vergrößertes Herz und verlangsamter Herzschlag festgestellt. Zwei Tage später haben wir uns in der Uniklinik Köln vorgestellt.

Der Prof. hatte gleich eine Vermutung, es könnte sein, dass ich SSA-AK im meinem Blut habe. Diese führen dazu, dass das kindliche Herz angegriffen wird und mir wurde dann Blut abgenommen ( ich hatte bis dahin noch nie etwas davon gehört )
Ein paar Tage später kamen die Ergebnisse - die Antikörper waren positiv. Dieses Gefühl, zu wissen, etwas in dir schädigt dein eigenes Kind, hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen.
Die Prognose zu diesem Zeitpunkt war da noch gut, wenn alles so bleiben würde dann würde mein kleiner Sohn Josha einen Herzschrittmacher bekommen und regelmäßige Kontrollen, aber leider kamen dann die ersten Komplikationen, aufgrund der Herzschwäche lagerte mein kleiner Schatz Wasser ein.
Ich musste dann mit einer Cortisontherapie beginnen, darunter gingen die Wassereinlagerungen zurück. Bei jedem Ultraschall hatte ich Angst, dass sie wieder etwas finden oder der Zustand schlechter geworden wäre.
So hangelten wir uns von Woche zu Woche. Am 12.12.19 hatte ich morgens ein komisches Bauchgefühl und hatte auch das Gefühl, der kleine Mann bewegt sich noch weniger als sonst ( er war nie der grosse Kicker). Mein Mann und ich sind dann in die Klinik gefahren und bei der Ultraschalluntersuchung war auch keine Bewegung sichtbar der Herzschlag lag nur noch bei 19.

Wir mussten direkt in den Kreißsaal und unser Sohn kam per Kaiserschnitt auf die Welt.
Es ging alles so verdammt schnell und zack bist du Mama, das schönste Gefühl der Welt .
Die nächsten Tage war es immer wieder sehr kritisch, durch das Herzproblem kamen weitere Probleme dazu.
Der kleine Mann war von oben bis unten mit Kabeln und Schläuchen verbunden. Es war immer kritisch aber zu keinem Zeitpunkt habe ich daran gedacht das er es nicht schafft.
Am 14.12.19 haben uns die Ärzte erklärt das es jetzt schon sehr kritisch ist und ob wir unseren Sohn taufen lassen möchten, es kam dann ein Pfarrer und wir ließen unseren kleinen Josha noch taufen.

Am 15.12.19 verstarb unser kleiner Josha in unseren Armen.

Er fehlt mir so sehr und wir sind unserer Fotografin Heike unfassbar dankbar, dass sie in dieser schweren Zeit für uns da war und man kann mit keinem Wort beschreiben was sie uns gegeben hat. Ich liebe jedes einzelne Foto, jeden kleinen Moment den sie für uns festgehalten hat. Sie ist und bleibt für immer ein Bestandteil unserer Geschichte. Danke für alles.

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