Mein Mann und ich haben bereits drei gesunde Kinder.
Unsere Kids sind 14 Jahre, 11 Jahre und 2 Jahre.
Da wir zwischen unseren beiden Großen und unserer kleinen Maus eine längere Pause gemacht haben, haben wir im September letzten Jahres entschieden, dass wir noch ein viertes Kind möchten. Zwei mal groß und zwei mal klein, so sollte es werden! Nachdem wir bei unserer Kleinen über ein Jahr gebraucht haben, bis ich schwanger wurde, waren wir umso überraschter und happy, dass es so schnell geklappt hat! Nur einen Monat später hielten wir, am 17. Oktober, den positiven Schwangerschaftstest in der Hand und alles schien mehr als perfekt!
Ich hatte etwas mit Schwangerschaftsübelkeit zu kämpfen, aber gegen die letzte Schwangerschaft mit unserer Kleinen nicht ganz so schlimm.
Am Donnerstag den 25.01.2018 sind wir frohen Mutes in der 19+6 SSW zum Basisultraschall mit der Hoffnung, an diesem Tag endlich auch das Geschlecht unseres vierten Wunschkindes zu erfahren. Leider erfuhren wir nicht sicher das Geschlecht und noch was, es war eine Auffälligkeit zu sehen. Die Beine hatten eine komische Haltung und der Oberschenkelknochen war nicht richtig einstellbar bzw. wenn, wäre er viel zu kurz. Überweisung zur Pränataldiagnostik! Einen Tag später die furchtbare Gewissheit bei der Pränataldiagnostik, unser Kind, ein Junge, ist krank, sehr krank!
Eine Skelettdysplasie, vermutlich eine Osteogenesis imperfecta Typ II und eventuell noch eine andere Dysplasie. Nicht lebensfähig!
Uns wurde ein Schwangerschaftsabbruch nahegelegt und wir sollten uns das Wochenende Zeit nehmen, um eine Entscheidung zu treffen!
An dem Tag, als wir die Diagnose bekamen, hatte meine Mama auch noch Geburtstag. Statt das Geschlecht ihres Enkelkindes zum Geburtstag zu erfahren, überschattete diese traurige Gewissheit diesen Tag.
Am Wochenende haben wir uns dann schweren Herzens, aber aus Liebe zu unserem Kleinen, für einen Schwangerschaftsabbruch entschieden. Wir hätten die Schwangerschaft auch austragen können, aber seine Knochen wären unter der Geburt am Termin im Geburtskanal zerquetscht worden und wenn er das überlebt hätte, wäre er erstickt, weil seine Lunge sich nicht hätte entfalten können, denn das hätten seine Rippen nicht zugelassen! Diese Gedanken konnten wir einfach nicht ertragen. Er sollte sich nicht quälen und keine Schmerzen erleiden. Ich hatte die Hoffnung, er würde bei einer Einleitung noch lebend zur Welt kommen, da er mit seiner derzeitigen Größe recht problemlos durch den Geburtskanal rutschen würde und ich wünschte mir, er würde ruhig auf meiner Brust einschlafen.
Sonntags meldeten wir uns bei Dein-Sternenkind. Eine Kollegin und ehemalige Klassenkameradin aus der Hebammenschule, denn ich selbst bin Hebamme, riet mir dazu. Dafür bin ich ihr auch unendlich dankbar. Eine Koordinatorin meldete sich, kurz nach dem ich das Formular auf der Homepage von Dein-Sternenkind ausgefüllt hatte. Da wir noch keinen Termin für die Einleitung hatten, verblieben wir so, dass ich mich noch mal telefonisch oder per SMS bei der Koordinatorin melde, wenn wir wüssten, wann die Einleitung stattfinden sollte.
Eine Bekannte organisierte für uns, dass wir zwei Deckchen bekamen! Eine Decke hab ich noch selbst genäht! In meiner selbstgenähten Decke sollte unser Engel nach der Geburt liegen, diese Decke wollten wir dann mit nach Hause nehmen und sie sollte ungewaschen als Erinnerung bleiben! In der einen Decke, die wir bekommen haben, sollte er seinen letzten Weg antreten und die andere Decke, das Gegenstück, war für unsere kleine Maus zum kuscheln gedacht, da sie zu dem Zeitpunkt mit ihren 19 Monaten die Situation noch gar nicht wirklich verstehen konnte!
Montag haben wir noch mal mit der Frauenärztin und dem Pränataldiagnostiker telefoniert und es wurde der 31.01. für die Einleitung festgelegt. So schrieb ich der Koordinatorin von Dein-Sternenkind das Datum für die Einleitung und sie antwortete, dass sie nun den Alarm auslösen würde.
Am 30.01. waren wir noch zur Fruchtwasseruntersuchung, was nichts an der Diagnose geändert hätte, sondern nur eine Bestätigung und genaue Bestimmung für uns war.
Ein Fotograf von Dein-Sternenkind meldete sich bei uns und sagte, er wäre nun unser Ansprechpartner. Er würde in erster Linie kommen, sollte es zeitlich nicht passen, hätten sich noch drei weitere Fotografen gemeldet, an die er uns in diesem Fall dann weiter vermitteln würde.
Einen Tag später sind wir mit schwerem Herzen zur Einleitung in die Klinik. Es ist so schrecklich, so eine Entscheidung treffen zu müssen. Man kommt sich vor wie ein Mörder an seinem eigenen Kind, dabei hätte er nie gelebt. Trotzdem ist es ein furchtbares Gefühl! Nach 19 Stunden Einleitung kam unser kleiner Engel Nilas, am 01.02.2018 um 7.43 Uhr, als Sternenkind zur Welt. Wir haben ihn über 24 Stunden bei uns gehabt und ihn erst abgegeben als wir die Klinik verlassen haben.
Nachdem ich wieder von der Kürettage aus dem OP zurück war, rief mein Mann den Sternenfotograf an. Der Fotograf fragte, ob uns reichen würde, wenn er so gegen drei bei uns wäre! Wir sagten, dass das okay für uns wäre, da wir auch erstmal etwas Zeit für uns brauchten und auch noch wer von unserer Familie kommen wollte, um sich von unserem Engel zu verabschieden. Meine Schwiegereltern, meine Cousine und meine Mama mit unseren beiden Großen kamen. Unser Großer hatte überhaupt keine Berührungsängste. Er fragte, ob er seinen Bruder nehmen dürfte. Natürlich durfte er! Er hielt ihn, betrachtete ihn, legte sein Gesicht an seins und küsste ihn auf die Stirn. Es brach mir das Herz das zu sehen und gleichzeitig war ich so berührt und unglaublich stolz auf meinen Großen. Unsere Große brauchte etwas Zeit, aber schlussendlich hatte auch sie ihren Sternenbruder auf dem Arm. Sie und meine Mama waren auch noch da als Martin Witt, der Sternenfotograf kam. Er war unheimlich nett und mitfühlend. Es entstanden wundervolle Erinnerungsfotos und dabei ist er sehr respektvoll, würdevoll und liebevoll mit unserem kleinen Engel Nilas umgegangen.
Die Bilder erreichten uns wenige Zeit später in Form einer CD und auch bereits entwickelte Bilder. Wir sind glücklich, dieses besondere Andenken an unseren Kleinen bekommen zu haben. Es ist so wertvoll, jede erdenklich Erinnerung festzuhalten und diese Fotos sind ein großer Teil davon.
Einen Monat nach Nilas stiller Geburt bekamen wir die Ergebnisse der Fruchtwasseruntersuchung. Die Osteogenesis imperfecta Typ II wurde bestätigt und uns eine genetische Beratung und Untersuchung empfohlen. Diese haben wir machen lassen und sie hat ergeben, dass es sich um eine Neumutation gehandelt hat und eine Wiederholung sehr gering wäre.
Es tut sehr weh ein Kind zu verlieren und es wird auch immer weh tun. Das Loch, was unser kleiner Engel hinterlassen hat, kann nie wieder gestopft werden. Man kann nur lernen damit umzugehen und zu leben.
Ich bin meinem Engel aber auch sehr dankbar dafür, dass ich ihn kennenlernen durfte. Er hat mich beruflich in eine Richtung geführt, in die ich ohne ihn so nicht gegangen wäre. Ich hätte nie eine Sternenmama abgewiesen, aber nun werde ich mich als Hebamme auch direkt für die Wochenbettbetreuung anbieten. Eine Familie durfte ich leider schon auf diesem Weg begleiten.
Nilas, unser kleiner Engel, wir lieben dich bis zum Mond und zurück. Du wirst immer ein Teil unserer Familie bleiben. Du bist in unseren Herzen und Gedanken tief verankert und wir werden nie aufhören von dir und über dich zu reden.
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