Einsatzbericht von Sabine

Einsatzbericht von Sabine

„Man sieht nur mit dem Herzen gut – das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

Dieser bekannte und beliebte Spruch aus dem Buch „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupery hat vor drei Tagen eine völlig neue und viel tiefere Bedeutung für mich bekommen.

Für die Eltern von Sternenkindern schaffen wir Fotografen eine bleibende Erinnerung, die sehr stark bei der jeweiligen Trauerbewältigung helfen kann. Oft wird so ein Kind erst durch unsere Arbeit „sichtbar“ und erhält sozusagen eine Art „Daseinsberechtigung“ denn schließlich gehört es für immer zur Familie – auch, wenn es bereits so früh wieder gegangen ist.
Obwohl ich zum Glück nie selbst betroffen war, habe ich mich viele Jahre mit diesem Thema beschäftigt, und jahrelang hat mich das Leben in regelmäßigen Abständen auch immer wieder auf dieses Thema hingewiesen. Was mich zutiefst erschüttert hat war ein Bericht, in dem ich erfuhr, dass Kinder, die mit unter 500 Gramm Gewicht tot geboren werden, kein Recht auf eine Bestattung haben und in manchen Kliniken auch heute noch einfach zusammen mit anderen, herausoperierten Organen und abgetrennten Gliedmaßen mit dem Klinikmüll entsorgt werden. Ein Kind hat nur offiziell existiert, wenn es mehr als 500 Gramm wiegt. So wollte es bis vor kurzem das Gesetz. Das hat mich lange beschäftigt. Wenn ich ein Kind verliere das nur 499 Gramm oder weniger wiegt, dann hab ich nur noch die Möglichkeit, an einer Sammelbestattung der Klinik teilzunehmen. Zum Glück ist dieses Gesetz mittlerweile geändert worden…

Doch wie hat mein Kind ausgesehen? Selbst, wenn ich es kurz, und vermutlich noch unter Schock, sehen durfte, so werden die Erinnerungen doch irgendwann verblassen und über das Thema wird nicht mehr gesprochen. Das nächste Kind dieser Eltern, das dann lebend zur Welt kommt, wird den Status des Erstgeborenen erhalten und es wird sich „falsch und fehl am Platz“ vorkommen und wird nie verstehen warum. Alles gerät durcheinander, denn wer spricht schon von so einem Abgang, eine Fehl- oder Totgeburt ?
Vor drei Tagen habe ich das Sternchen einer dreifachen Mutter fotografiert – und doch hat sie nur ein einziges lebendes Kind, ein kleines dreijähriges Mädchen, das gerade ihr heiß ersehntes Geschwisterchen verloren hat, ohne es je kennen gelernt zu haben. Auch für dieses Mädchen ist es so unendlich wichtig, dass dieses verstorbene Geschwisterlein „sichtbar“ und in die Familie integriert wird.

Ich bin unendlich dankbar, dass ich durch diesen Einsatz eine so wundervolle Familie kennen lernen durfte, die dieses Schicksal mit so viel Gefühl und Stärke meistert. Vor allem vor der Mutter ziehe ich meinen Hut, sie hat ihrer Tochter mit sehr viel Feingefühl beschrieben, das dass Baby in ihrem Bauch wieder „umgekehrt“ und mit einer Sternenkutsche zurück zu den Sternen geflogen ist – dass es aber bestimmt im Körper eines anderen Geschwisterleins wieder zurück kommen wird. Das Mädchen hat ein kleines Pixi-Buch, in dem ein Frosch so eine Sternenkutsche mit zu den Sternen zieht. So konnte sich das Mädchen das auch noch bildlich vorstellen, was ich einfach wundervoll finde. Die Mutter glaubt auch selber ganz fest daran, dass dieses Seelchen wiederkommen wird, denn schließlich ist die Seele von ihrem ersten Sternenkind im Körper ihrer Tochter auch wieder gekommen. Toll, wenn Menschen so einen festen Glauben haben – dadurch schaffte es diese mutige junge Frau, relativ gefasst ihrem Schicksal ins Auge zu sehen.
Da mich dieser Einsatz sehr beschäftigt und berührt hat, möchte ich Euch gerne davon erzählen. Wer weiterlesen mag, der kann das gerne tun, wer sich aber nicht wirklich wohl dabei fühlt, der sollte auf sein Gefühl hören und nicht weiter lesen. Und bitte lies nicht weiter, wenn Du gerade schwanger bist. Ich werde versuchen, mich achtsam auszudrücken und auf zu genaue Details zu verzichten.


Die Nachricht von diesem Sternenkind erreichte mich am Abend. Ich nahm Kontakt zum Kindsvater auf und er teilte mir mit, das die Geburt bereits eingeleitet wurde, dass sich seine Frau in der 19. Schwangerschaftswoche befand und dass das kleine Herz plötzlich grundlos aufgehört hatte zu schlagen. Er würde sich dann bei mir melden, wenn das Kind da ist.
Den kompletten nächsten Tag verbrachte ich in nervöser Wartestellung und war gedanklich ständig bei dieser tapferen Mutter, die ihr totes Kind nun durch eine normale Geburt mit all dem damit verbundenen Schmerz zur Welt bringen musste. Ich hörte den ganzen Tag nichts mehr von meinen Sterncheneltern und so ging ich sehr unruhig ins Bett.
Und in dieser Nacht hatte ich dann einen sehr wichtigen Traum.

Ich sah ein dunkelrotes, teilweise schon schwarzes und halb abgestorbenes unförmiges Kind. Es war seltsam entstellt und wirklich nicht sehr schön anzusehen. Eigentlich ein sehr erschreckendes Bild - und doch wurde mir in diesem Traum ein wunderbar warmes Gefühl vermittelt. Ich träumte nur dieses Bild und das dazugehörige Gefühl. Es war, als wurde ich behutsam durch einen Traum „vorbereitet“ auf das, was ich an diesem Tag noch zu sehen bekommen werde. Anschließend sah ich noch ein Bild. Ein Foto von einer winzig kleinen Hand auf dem Finger der Mutter.
Zusätzlich zu diesem Bild erschien der Spruch:
"Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar".
Und dieser Satz begleitete mich dann durch meinen Tag wie ein treuer Begleiter.
Als ich meinen Sohn zur Schule gebracht hatte, kam endlich eine Nachricht vom Kindvater. Ganz kurz und knapp per WhatsApp. Es wäre schlussendlich gestern gegen 22 Uhr soweit gewesen, ich könne dann losfahren. Leider ist das Geschlecht nicht mehr feststellbar - das Kind wird somit keinen Namen bekommen.
Nach dieser Nachricht beschlich mich ein seltsames Gefühl „das Geschlecht ist NICHT MEHR feststellbar“. Was bedeutete dieser Satz? In der 19. Schwangerschaftswoche ist so ein kleines Menschlein bereits perfekt und eigentlich wunderschön – winzig halt. Was war passiert?
Mein seltsam ungutes und ängstliches Gefühl wurde dann aber sehr schnell abgelöst durch ein anderes und so trug mich warm und sanft dieses schöne Gefühl aus meinem „Traum“ und ich regelte routiniert alles, was es zu regeln gab. Verlegte Termine, suchte eine "Bleibe" für meinen Junior und dann fuhr ich los.
Ich war seltsam ruhig und die 1 1/2 stündige Fahrt verlief sehr entspannt. Nervös wurde ich erst wieder, als ich plötzlich in der Klinik vor der Zimmertüre stand. Was würde mich nun erwarten? Alles was mir blieb war nun, dem Leben einfach zu vertrauen, und so klopfte ich an und betrat nervös lächelnd den Raum.

Die Kindsmutter saß noch im OP Hemdchen auf dem Bett und sprach mit einer Seelsorgerin und wir waren uns sofort sehr sympathisch. Das passte einfach zwischen uns und erleichtert zog ich erst mal meine Jacke aus, setzte mich ihr gegenüber und ließ sie erst mal erzählen. Und sie redete und redete. Ich erfuhr jede noch so kleine Einzelheit der Geburt. Ich erfuhr, dass dies bereits ihr zweites Sternchen ist, und ich erfuhr die traurige Geschichte von diesem kleinen Wesen, das sie gestern Abend tot geboren hatte.
Vor über zwei Wochen bekam sie plötzlich starke ziehende Schmerzen im Unterleib und Blutungen - da sie jedoch panische Angst vor einem erneuten Abgang hatte, ignorierte sie die Schmerzen sowie die Blutungen und versuchte, einfach positiv zu denken. Sie ignorierte sogar, dass sie Stück für Stück das komplette Fruchtwasser verlor. Sie verdrängte diese Dinge einfach und sagte wohl auch niemandem etwas davon.
Beim nächsten Routinecheck vor ein paar Tagen dann der Schock, es war kein Herzschlag mehr zu finden, das Kind lag ohne Fruchtwasser quasi „auf dem Trockenen“ und ihre Werte und ihr Allgemeinzustand waren mittlerweile so schlecht, das sie sofort ins Krankenhaus gebracht wurde wo dann die Geburt eingeleitet wurde. Dies zog sich allerdings in die Länge so dass sie tatsächlich noch genug Zeit hatte, sich über die Sternenkind Organisation darum zu kümmern, dass jemand kam, um ihr Sternchen zu fotografieren, denn dieses Mal wollte sie eine bleibende Erinnerung haben.
Das Sternchen kam dann um 22.05 Uhr zur Welt - 12 Stunden später war ich bei ihr.
Sie hatte das Kind nicht gesehen. Als es geboren war, hat man es ihr zwar, in ein Tuch gewickelt, zur Verabschiedung auf die Brust gelegt, zeitgleich wurde jedoch das Licht so gedimmt, das sie nichts erkennen konnte.Die Hebamme sagte ihr dann auch, sie solle es besser nicht anschauen und auch die Seelsorgerin legte ihr das ans Herz, nachdem sie ein Foto, das die Hebamme gemacht hatte, gesehen hat.
Die Mutter verstand das nicht und bat mich um Hilfe. So gerne wollte sie sich richtig von ihrem Kind verabschieden aber weder sie, noch ihr Mann trauten sich, es anzuschauen.
Die Hebammen waren "bei diesem Kind" nicht begeistert von der Idee einer Sternenkindfotografin, und so verstand auch ich irgendwie überhaupt nichts mehr. Trotzdem durfte ich dann zum Glück diese Fotos machen.

Ich wusste nicht wie das Sternchen aussehen würde, niemand äußerte sich wirklich dazu, aber seltsamerweise war ich auch nicht wirklich beunruhigt. Ich fühlte meine eigene Stärke und Kraft und zusätzlich war da ja auch noch immer dieses warme Gefühl meines Traumes in der Nacht.
Die Mutter machte sich dann noch zurecht, die kleine Tochter blieb bei der Oma auf der Station und so machte ich mich zusammen mit den Eltern auf den Weg zum Kreißsaal wo das Sternenkind in einer Schale im Kühlschrank aufbewahrt wurde.
Die Mutter setzte sich nach Anweisung der Hebamme in großem Abstand in einen Sessel neben der Tür, der Vater blieb regungslos daneben stehen und ich ging mit der Hebamme zu dem großen, runden Entbindungsbett auf das sie die kleine Nierenschale aus Karton mit dem Sternchen legte.
Sie sagte kein Wort aber beobachtete mich sehr genau und auch die Kindsmutter achtete auf meine Reaktion als ich den ersten Blick auf dieses kleine Wesen warf.
Aber ich war die Ruhe in Person. Ich sah zuerst nicht viel, das Kleine war liebevoll in eine winzige Decke gehüllt, zwei Herzen aus dem gleichen Stoff lagen daneben, eine kleine Kerze mit einem Schmetterling steckte mit in der Schale. Die kleine, tapfere Seele war längst nicht mehr "da". Das war mein erstes Gefühl, das spürte ich sehr deutlich und als ich mir den Körper ansah, bestätigte sich mein Gefühl.
Ich erfuhr, dass der kleine Körper bereits vor ca. zwei bis drei Wochen im Mutterleib verstorben war.
Ich betrachtete es schweigend und in mir drin wurde alles sehr ruhig und friedlich. Wie tapfer muss dieses kleine Wesen um sein kurzes Leben gekämpft haben?
Und wie friedlich fühlte es sich doch jetzt an...
Ich war fasziniert.
Fasziniert von meinen Gefühlen, fasziniert von diesem winzigen, 70 Gramm schweren Menschlein, fasziniert und demütig der Schöpfung und dem Leben gegenüber.
Ich machte zuerst ein paar Bilder von der Gesamtsituation. Also das kleine Sternchen eingepackt in diese Decke. Dann fragte ich die Hebamme - die mich nicht aus den Augen ließ - ob ich eines der Händchen fotografieren dürfte. Denn dieses Foto hatte ich ja geträumt. Sie zog sich blaue Latexhandschuhe über und fing an, vorsichtig an der winzigen Hand nach Fingern zu suchen…. an der rechten entdeckte ich zu meiner Freude einen winzig kleinen Fingernagel und diese Hand war noch relativ gut zu erkennen - genau so, wie ich es geträumt hatte.
Doch das Bild aus meinem Traum war anders, ich brauchte den Finger der Mutter. Also fragte ich sie behutsam, ob ich dieses Foto machen durfte und sie nickte begeistert. Ich bat sie, sich neben das Entbindungbett zu setzen und mir ihre Hand zu geben. Und so setzte sie sich schweigend neben mich und sah angespannt aus dem Fenster während ich ihr erklärte, was ich vorhatte. Sie ließ mich vertrauensvoll ihre Hand führen und dann war es soweit. "Ich lege Dir nun die Hand Deines Kindes auf Deinen Finger" sagte ich, und dann berührte ich das winzige Wesen so vorsichtig ich nur konnte. Zu meiner Überraschung war meine Hand absolut ruhig. Da war kein nervöse zittern und auch kein zögern, behutsam legte ich die Miniaturhand auf ihren Finger und sie war verblüfft weil sie es kaum spüren konnte. Zum Glück habe ich dieses Foto gemacht, deshalb war ich wohl hier. Ich hab dann auch den Vater gefragt, ob er mir seine Hand für ein Foto anvertraut. Und so setzte auch er sich vertrauensvoll auf die andere Seite und ich führte auch seine Hand. Die beiden schauten sich in die Augen und ihr Sternchen lag zwischen ihnen mit der Hand auf Mamas Finger.

Leider war der Vater nicht konzentriert genug, rutschte leicht vom Bett ab und schaute im Reflex nach unten. Die Mutter sprach in der Zeit mit der Hebamme und bekam seine Reaktion deshalb nicht bewusst mit - ich jedoch spürte sie mit jeder Faser meines Körpers. Obwohl das kleine Menschlein zur Hälfte zugedeckt war, zog es ihm fast den Boden weg, er sog entsetzt und scharf die Luft ein und kämpfte dann innerlich sehr um Fassung. Das fühlte sich erschreckend an und es tat mir leid, dass ihm das "passiert" ist. Ich drückte ermutigend seine Hand und er schaute dann intensiver hin und da ich ihn ja noch immer an der Hand berührte, spürte ich, wie er schnell wieder ruhiger wurde. Wie dieses blanke Entsetzen sich in eine tiefe Traurigkeit wandelte und dann aber immer friedlicher wurde.
Irgendwann bemerkte die Mutter, dass ihr Mann das Kleine anschaut. "Hey, Du schaust ja doch hin" rief sie fast schon empört und er nickte nur stumm. Sie sah mich verzweifelt an, "ich würde auch so gerne, aber ich trau mich nicht. Was meinst Du? Soll ich es mir anschauen?"
Ich überlegte und machte ihr dann den Vorschlag, dass ich ihr erst mal ein Foto von der kleinen Hand zeige. So haben wir es dann auch gemacht und ich hab genau beobachtet, wie sie reagiert und aufgrund ihrer Reaktion beschloss ich, ihr ebenfalls davon abzuraten. Sie hat sich erschrocken weil die Hand so schrumpelig und tot aussieht und als sie nur noch fassungslos "oh mein Gott" murmelte, legte ich meine Kamera zur Seite und setzte mich neben sie. Die Hebamme hatte mittlerweile den Raum verlassen, sie hat wohl gesehen, dass ich das im Griff habe und hat beschlossen, mir zu vertrauen. Das fand ich sehr schön.

Und da war er wieder – dieser Satz. „Man sieht nur mit dem Herzen gut“ und auf einmal verstand ich die Bedeutung und den „Auftrag“ dahinter für diesen, heutigen Tag.
Manchmal muss man Dinge, die man mit den Augen nicht ertragen würde, mit dem Herzen ansehen.
Ich forderte die Mutter auf die Augen zu schließen und sagte ihr, sie solle nun mit dem Herzen sehen was ich ihr beschreibe.
Und dann hab ich ihr beschrieben, was ich sehe und warum ich fühle dass es besser ist, das sie im Moment nur mit dem Herzen und nicht mit den Augen sieht.
Ich hab ihr gesagt, dass mich ihr kleines Sternchen ganz stark an ein Vögelchen erinnert, das aus dem Nest gefallen ist. Ich hab ihr auch ihren Verdacht bestätigt, dass es bereits sehr dunkel ist und dass der Kopf keine perfekt runde Form mehr hat. Ich hab ihr gesagt dass ich fühle, dass es der kleinen Seele sehr sehr gut geht und das es sich schon lange verabschiedet hat. Ich hab ihr gesagt, dass sich der kleine Körper in meiner Hand sehr weich anfühlt. Sie hat gelächelt und geflüstert "ich weiß, das diese Seele in einem neuen Kind wieder zu uns kommen wird" und ich habe ihr lachend geantwortet: "vielleicht war es einfach mit diesem Körper nicht einverstanden, womöglich war es das falsche Geschlecht". Da strahlte sie mich plötzlich dankbar an und ich fragte sie, ob sie das Kleine noch einmal zum Abschied in den Arm nehmen möchte das ich noch einmal ein paar Bilder machen kann. Dieser Vorschlag gefiel ihr sehr gut und so hab ich das kleine, unfertige Menschlein wieder komplett in das Decklein gewickelt und hab noch das mitgebrachte, weiße Tuch der Mutter auf ihren Wunsch hin, um das kleine Päckchen gewickelt. So legte ich ihr das kleine Wesen behutsam ein letztes Mal in den Arm. Sie sah dabei angestrengt geradeaus und fragte noch ein letztes Mal "soll ich wirklich nicht hinschauen?". Ich zweifelte wirklich, dies war die letzte Möglichkeit und ICH wollte das nicht entscheiden. Also fragte ich den Papa. "Was meinst Du, Du kennst Deine Frau am besten" doch seine Antwort kam schnell und war sehr klar. "Bitte Schatz schau nicht hin" und sie nickte tapfer und schloss dann die Augen um wieder mit dem Herzen zu sehen so wie ich ihr das gezeigt hatte.
Den Vater ließ ich ganz eng von hinten ankuscheln, das tat ihm gut und so saßen die drei dann in stiller Trauer und ich machte noch ein paar Bilder von dieser wundervollen Abschiedsszene – Bilder, die ich Euch sogar zeigen dürfte. Die Eltern haben mir die Freigabe unterschrieben – trotzdem möchte ich sie nicht hier veröffentlichen. Das fühlt sich im Moment einfach nicht richtig an.
Ich wartete leise, bis dieser magische Moment vorbei war und die beiden ihre Augen wieder öffneten, nahm dann das kleine Sternchen wieder an mich, bettete es vorsichtig zurück in die Schale und brachte es der Hebamme. Kurze Zeit später verließen wir still den Kreißsaal als uns direkt vor der Türe plötzlich die dreijährige Tochter der beiden entgegensprang.

Was für ein wunderschöner Moment, denn dieses Kind schaffte es in Sekunden, ihren unter Schock stehenden Papa, aus seiner Starre herauszuholen indem sie ihm unfassbar liebevoll um den Hals fiel.
Ich bin mir sicher, dieses Mädchen hat ganz genau gespürt, was der Papa in genau diesem Moment gebraucht hat, denn zuvor war dieses Mädchen total still und fast schon in sich gekehrt gewesen und jetzt stieß sie auf einmal laute Freudenschreie aus und ihr Vater tat es ihr gleich was dazu führte das die Mama, die Oma und auch ich anfingen herzlich zu lachen. Was für ein schöner Abschluss.
Die Oma hatte die ganze Nacht bei ihrer Tochter im Krankenhaus verbracht und ist mir ihr zusammen diesen schweren Weg der stillen Geburt gegangen damit der Vater sich um die Tochter kümmern konnte, die nicht bei der Oma, sondern bei Papa bleiben wollte.
Ich weiß, das hatte seinen Grund – was für ein weises, kleines Mädchen.
Wir sind dann wieder ins Zimmer gegangen um die Tasche zu holen denn die Familie hat dann mit mir zusammen das Krankenhaus verlassen.
Die Sternchenmama hat mich zum Abschied sehr lange gehalten und mich immer wieder umarmt. Sie konnte ihre Dankbarkeit nicht in Worte fassen aber sie sagte mir immer wieder, dass es ihr jetzt so viel besser gehe weil ich da war und ihr so geholfen habe.
Das war ein sehr schönes Gefühl.

Nach diesem Einsatz fühlte ich mich wirklich sehr gut. Eine glückliche und warme Welle hat mich umspült und getragen und ich bin wirklich sehr dankbar, diese tollen, starken Menschen in meinem Leben getroffen zu haben. Ich habe es geschafft, ihnen etwas zu geben, was mit keinem Geld der Welt zu bezahlen ist, und darauf bin ich unsagbar stolz. Stolz auf mich, auf diese wertvolle Organisation die in ganz Deutschland diese Aufträge an uns ehrenamtliche Fotografen vermittelt und natürlich auf das kleine Sternchen, das mir vorab im Traum den Schrecken und die Angst nahm.


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