Frederick und seine Familie

Frederick und seine Familie


Ich stand zu Hause im Büro und war am Bügeln, Yari und Koda meine Australian Shepherds lagen zusammengerollt unterm Bügeltisch als der Alarm los ging. Ein Blick: Koblenz, dort hatte ich vor drei Wochen meinen ersten Einsatz, 37. Schwangerschaftswoche. Oh Gott, …

Ich schaute ins Forum und schrieb, dass ich übernehmen kann, da der kleine Frederick schon geboren war, rief ich in der Klinik an und kündigte mich in einer guten Stunde an.

Die Hunde wollte ich so lange nicht allein lassen, also brachte ich die beiden auf dem Weg nach Koblenz zu einer Freundin, dort waren sie besser aufgehoben, ich wusste ja nicht wie viel Zeit dieser Einsatz in Anspruch nehmen würde, sie bei sommerlicher Hitze im Auto zulassen war keine Option.

Nachdem ich das Auto geparkt hatte ging ich in der Klinik hoch zum Kreissaal, die Schwester begrüßte mich freundlich und brachte mich in das Zimmer, in dem normalerweise die neugeborenen, lebenden Kinder fotografiert werden, welch ein Widerspruch.

Dann kam der Papa, Fredericks große Schwester hatte er an der Hand. Ich begrüßte beide, wir sprachen kurz miteinander, die Mama musste noch im Kreissaal bleiben und so ging er und holte Frederick und brachte gleich auch die ganze Familie mit.

Alle waren da, um den kleinen Frederick zu begrüßen und gleich wieder zu verabschieden. Beide Omas, beide Opas und auch die beiden Geschwister. Frederick schoben sie in einem Bettchen für Neugeborene in den Raum. Was ein wunderschöner Junge, er lag da und sah aus als schliefe er.

Ich schluckte, fragte was passiert sei. Der kleine war kerngesund, die Plazenta hatte sich gelöst und so hatte er keine Chance mehr gehabt.

Auf dem Tisch hatte ich eine schöne weiße Decke zurechtgelegt wo ich den Kleinen drauf legte und erste Bilder machte. Dann bat ich die beiden Omas Frederick auszuziehen, um die Füßchen fotografieren zu können. Das taten sie gerne, mit so viel Liebe und Tränen und Küssen, ich musste meine eigenen Tränen immer wieder runterschlucken. Das war einer der traurigsten und liebevollsten Momente, die ich bisher in meinem Leben erlebt habe. Zu Hause stand wahrscheinlich schon die Wiege oder ein Bettchen, der Wickeltisch alles hergerichtet und nun konnten sie Frederick nicht mitnehmen. Das Leben kann so grausam sein…

Wir machten Bilder mit den Geschwistern und dem Papa mit den Großeltern. Die kleine Schwester streichelte zaghaft ihr neugeborenes Brüderchen, wie unbefangen sie mit der Situation umging, nur die Mama fehlte nun noch, war im Kreissaal. Ich fragte den Papa von Frederick ob es möglich sei noch Bilder mit der Mama im Kreissaal zu machen ob sie das wollten. Er bejahte, erkundigte sich ob wir zur Mutter könnten. Und so gingen wir noch dorthin. Vor der Tür mussten wir kurz warten, eine der Omas hielt Frederick auf dem Arm, liebkoste ihn, streichelte ihn. Schwestern gingen an uns vorbei schauten betreten auf den Boden. Ein anderer Vater ging nach nebenan in das Zimmer, wahrscheinlich zu seinem lebenden Kind. Das größte Glück und das größte Unglück ganz nah beieinander.


Dann konnten wir endlich zur Mama, wir machten noch einige Bilder und dann merkte ich, dass es einfach Zeit war zu gehen. Ich verabschiedete mich, wünschte allen viel Kraft für das was vor ihnen lag.

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