Ich glaube mein Kind stirbt

Ich glaube mein Kind stirbt

Liebes Team von DEIN Sternenkind.

Leider habe ich kein Foto von meinem Sternchen, es war noch zu klein als es auf diese Welt kam. Es kam still. Still meint aber nicht nur dass die kleine Maus (ja ich bin mir sicher es war ein Mädchen) nicht nur nicht schreien konnte, nein, auch still weil keiner bei ihr war. Mama in Narkose und Papa durfte nicht mal mit in den OP Bereich.

Aber nun zum Anfang unserer Geschichte. Vor gut einem Jahr bekam ich die Diagnose der prä-Menopause. Ja, die Menopause und das mit 23 Jahren. Ich bin jung, Studentin, seit 7 Jahren mit meinem Freund zusammen, Hund und Katze leben bei uns. Wir wollten schon immer Kinder haben, deswegen war diese Diagnose ein Schock. Die Krankenkassen zahlen keine Behandlung für mich, ich sei zu jung mit 23 und außerdem sind wir nicht verheiratet. Was tun? Heiraten geht aber spontan älter werden? Schwierig.

Wie durch ein Wunder wurde ich dann doch 6 Monate später schwanger, irgendwann um Weihnachten herum. Unser Weihnachtswunder. Ich teilte meine Freude bereits mit einigen engen Freundinnen, es dauerte auch nicht lange dann sahen wir das 1. Mal den Herzschlag. Was eine Freude, was ein Gefühl, niemals hätte ich dies zu träumen gewagt.

Wir hatten am 27.2.2019 einen Termin beim Frauenarzt, ich wäre dann ungefähr in der 10. Woche gewesen, sagte er. Doch bereits einige Tage davor verspürte ich ein komisches Gefühl, nichts körperliches aber es kamen negative Gedanken und ich dachte eines morgens während einem Spaziergang

„Ich glaube mein Kind stirbt.“

Ich war sehr erschrocken über diesen Gedanken und verwarf ihn schnell wieder… ich versuchte es zumindest. ich war einen Tag nach der Untersuchung mit einer Freundin verabredet die mir Bilder ihrer neugeborenen Nichte zeigen wollte. Ich sagte noch sie dürfe sie nur zeigen wenn mit meinem Kind alles gut wäre. Auch trug ich den Entbindungstermin nicht in meinen neu gekauften Kalender ein

Ich hatte mit meiner Vorahnung leider recht gehabt.

Am 27.2.2019 starte ich auf das Bild des Ultraschallgeräts. Die Zeit blieb stehen. ich wollte schreien, ich wollte aufwachen. Dort war ein Kind. Mein Kind. Mit Kopf und Händen und Füßen, wie ein kleiner Mensch. Ein richtig echter kleiner Mensch. Nur ohne Herzschlag. Es war still und friedlich. Vermutlich ist unsere Maus einen oder zwei Tage vorher verstorben *11. SSW.

Ab dem Zeitpunkt weiß ich nichts mehr, ich erinnere mich nur noch an Nebel und Tränen. Am nächsten Tag saß ich zwischen lauter Schwangeren und glücklichen Mamas im Krankenhaus. Eine Tortur. Man erklärte uns es sei ein einfacher Eingriff, man würde dies jeden Tag tun. Dann zeigte man uns nochmal unser totes Kind. Ein letztes Mal. Das Bild bekam ich nie, jetzt bin ich darüber so traurig. Sie war doch so klein und schon so ein kleines Menschenkind… man klärte uns auf, dass wir sie auf dem Sternenkinderfeld begraben lassen könnten. Das wollten wir auch.

Am nächsten Tag war die Ausschabung. Ich weinte schrecklich vor der Op und war einfach ein Häufchen Elend. In meiner Trauer kam die Krankenschwester und meinte ich soll doch aufhören zu weinen, ich sei jung und dann sollte ich doch einfach ein neues machen wenn ich gerne ein Kind haben wollen würde. Hatte ich mich verhört? Leider nicht!

Dies war der Beginn der wirklichen belastenden Odyssee. Man darf als Sternenmama nicht trauen. Die Menschen zeigen kaum bis kein Mitgefühl und ständig bekommt man sinnlose und verletzende Phrasen zu hören

„Mach doch ein Neues“

„Stell dich nicht so an das war noch kein Mensch“

„Wein doch nicht andauernd, dass bringt das Kind auch nicht mehr zurück“

„ Dann adoptier einfach eins ist eh viel besser“

„Es war halt krank das ist nun mal besser so“

Diesen Satz den die Krankenschwester zu mir sagte werde ich nie vergessen, sie sagte ihn 10 Minuten vor der Op zu mir. 10 Minuten bevor man MEIN KIND aus mir herausholte und ich es niemals kennen lernen durfte…. ohne einen Abschied

Nun ist es Juli 2019 und ich vermisse meine Maus jeden Tag. Der Kummer und der Schmerz sind unglaublich. Spricht man das Thema bei Freunden und Familie an dann wissen die oft nicht was zu sagen oder zu tun ist oder sie reagieren abweisend, wie man sowas überhaupt erzählen könne. Leider fehlt der Rückhalt in der Gesellschaft und auch die Enttabuisierung eines so wichtigen Themas.

50 % der Schwangerschaften enden so wie meine Geschichte, viele Frauen tragen eine enorme Last mit sich herum und dürfen aus gesellschaftlichen Gründen nicht darüber reden….

Auf der Beerdigung unserer Kinder lief dieses Lied, ich werde dieses Lied immer mit unserer Maus verbinden

Weißt du wie viel Sternlein stehen?

Gott, der Herr, hat sie gezählet,

dass ihm auch nicht eines fehlet.

.. Kennt auch dich und hat dich lieb


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